Zimmerpflanzen, ob grün oder blühend, sind lebende Organismen, die genauso wie der Mensch unterschiedliche Ansprüche und Wünsche an seine Umgebung richten.

Damit die Pflanzenpflege nicht gar zu unlösbaren Aufgabe wird, gibt es gewisse Punkte, die einem den Umgang mit Pflanzen vereinfachen und die Freude an den grünen Mitbewohnern erhöhen.

Folgende Hinweise sind allgemeingültig – jede Pflanzengattung hat dennoch ihre spezifischen Anforderungen, die Sie in Ihrem Blumenfachgeschäft / bei uns erfragen können.

Temperatur :
1. Viele Pflanzen, ob grün oder blühend, kommen aus wärmeren, oftmals tropischen Regionen, und möchten deshalb einen warmen Standort                  ( ab +18° C  ) und eine höhere Luftfeuchte in Ihrer Umgebung.
Vermeiden Sie besonders bei Grünpflanzen einen zu kühlen Standort ! Setzen Sie die Pflanze keiner Zugluft oder im Winter Frostluft ( geöffnete Zimmerfenster ) aus. Vermeiden Sie einen Standort direkt neben einem Heizkörper oder unter einem Ventilator / Gebläse.
Bei starken Temperaturschwankungen oder o.g. genannten Negativbedingungen reagieren viele Pflanzen mit Blattfall oder Blattverbräunungen.

Licht :
Jede Pflanze braucht zum Leben und für Ihr Wachstum Licht (natürlich oder künstlich ). Viele Pflanzen bevorzugen einen hellen Standort, aber keine volle Sonne. Lichtmangel macht sich häufig durch geringes Wachstum ,verhaltene Blühfreudigkeit und eine Aufhellung der Blätter bemerkbar.
Empfindliche Pflanzen reagieren bei zu starker Sonneneinstrahlung oder zu dichtem Stand an künstlichen Beleuchtungsquellen mit Blattverbrennungen und erleiden so irreparable Schäden.
Häufiger Standortwechsel mit unterschiedlicher Lichteinstrahlung führt auch bei empfindlichen Pflanzen ( z.B. Ficus benjamini ) zu Blattfall.

Luft :
Je nach Pflanzengattung wird eine niedrigere oder ( bei Grünpflanzen der häufigere Fall ) höhere Luftfeuchte gewünscht.
Bei zu trockener Luft und stärkerer Luftbewegung transpiriert die Pflanze wesentlich mehr und hat einen höheren Wasserbedarf – dieser sollte regelmäßig kontrolliert werden, ggfl. die Pflanzen leicht besprühen / bei Blütenpflanzen nicht in die Blüten sprühen. Heizkörpernähe meiden.
Ist die Luft zu trocken und der Wasserhaushalt der Pflanze erschöpft, rollen viele Pflanzen ihre Blätter ein, bekommen braune Blattränder oder werfen ihre Blätter, Knospen und Blüten ab.
Verunreinigte Luft durch Abgase ist auch zu vermeiden, ebenso das gemeinsame „Lagern“ von Pflanzen und größeren Obstmengen. Obst verströmt durch den Reifeprozeß Äthylengas, welches die Haltbarkeit von Blühpflanzen und insbesondere von Schnittblumen spürbar beeinträchtigt.

Wasser :
Jede Pflanze hat ihren spezifischen Wasseranspruch, der von mehreren Faktoren abhängt – die Pflanzengröße, die Art der Blumenerde / des Substrates, die Umgebungstemperatur, die Luftfeuchte und -bewegung und die Lichteinstrahlung beeinflussen den Wasserverbrauch einer Pflanze.
Kontrollieren Sie regelmäßig den Wasserbedarf Ihrer Pflanze und wässern Sie nach Zustand der Pflanze und der Gefäßgröße, nicht nach dem Motto „Alle 2 Tage mal einen Schuß Wasser in den Untersetzer“ oder „Jeden Montag wird gegossen“

„Es werden mehr Pflanzen vergossen, als vertrocknen !“

Eine zu trocken gehalten Pflanze, erholt sich eher, als eine zu häufig gegossene Pflanze, deren Wurzeln durch Wasserüberschuß geschädigt wurden.

Steht Ihre Pflanze in einem Übertopf, so vermeiden Sie Staunässe und längeres „Baden“ der Pflanze. Bei Staunässe sterben die Wurzeln der Pflanze durch Sauerstoffmangel ab, die Blätter beginnen zu welken und schnell gewinnt man den Eindruck, der Pflanze würde noch Wasser fehlen – deshalb kein Wasserbad im Übertopf.
Wassermangel zeigt sich durch schlaffe Blätter/Blüten und trockene Erde          ( Fingerprobe ) und im Extremfall durch braune Blattränder und Blattfall sowie geringes Wachstum.
Zu starke Bewässerung äußert sich durch stark durchnässte Erde ( oft etwas faulig riechend ), verbräunte bis schwarze, matschige Wurzeln, Blattvergilbungen, als auch schlaff hängende Blätter und Blüten. Das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze ist stark eingeschränkt.

Größere Pflanzen in einem kleineren Gefäß haben einen häufigeren Wasserbedarf, bedingt durch  kleines Topfvolumen dessen Substrat eine geringere Wasserspeicherkapazität bietet.

Gießen Sie in den lichtärmeren Wintermonaten sparsamer und weniger als in den lichtreichen Sommermonaten.

Je nach Pflanzenart ist auch der Härtegrad Ihres Gießwassers entscheidend. Manche Pflanzen bevorzugen „weiches“, d.h. kalkarmes Wasser ( z.B. Regenwasser ). Zu hartes Wassers kann ebenfalls zu Wachstumsstörungen führen.

Düngung :
Alle Pflanzen benötigen ebenfalls Düngung; der Bedarf richtet sich nach der Pflanzengröße, der Gefäßgröße, der Art der Blumenerde ( die meist einen Grundvorrat an Dünger hat ), dem Standort und der Jahreszeit.
Die einfachste Möglichkeit Ihren Pflanzen Nahrung zuzuführen, ist die Flüssigdüngung mit dem Gießwasser. Flüssigdünger bekommen Sie in Ihrem Blumenfachgeschäft – die Dosiermengen, sie sollten genau eingehalten werden, sowie die Nährstoffangaben sind auf der Düngerflasche beschrieben.
Generell benötigt eine Pflanze in den lichtreicheren Monaten ( Frühjahr und Sommer ) bedingt durch stärkeres Wachstum mehr Nährstoffe als in den lichtarmen Monaten ( Herbst und Winter ). Es empfiehlt sich bei den meisten Pflanzen die Düngung in Wintermonaten einzuschränken, zu halbieren oder gar auszusetzen und erst wieder bei lichtstärkeren Tagen ( ab März bis September ) weiter zu düngen.
Nicht jede Pflanze braucht die gleiche Art und Menge an Dünger ; fragen Sie deshalb in Ihrem Blumenfachgeschäft nach den genauen Ansprüchen.
Düngermangel zeigt sich häufig durch starkes Aufhellen der Blätter und vermindertes Wachstum der Pflanze – zu starke Düngergaben, die der Pflanze teilweise extrem schaden können, machen sich oft durch sehr große, dunkle Blätter als auch Blattfall bemerkbar.

Schädlinge :
Tierische Schädlinge, aber auch Infektionen durch Pilze, Bakterien und Viren können Ihre Pflanze langsam, aber auch nachhaltig schädigen.
Häufig sieht man  zunächst erst die Krankheitssymptome von tierischen Schädlingen, bevor man diese, die sich oft auf den Blattunterseiten, in jungen Triebspitzen oder Blüten, aber auch in der Topferde verstecken, entdeckt.

Die Art der Schadbilder reichen von Blattkräuselungen, Blattpunktierungen, Fraßspuren, Ausbildung von Gespinsten, Blatt-und Blütenfall, Wachstumsstörungen bis hin zum Absterben der Pflanze.

Wichtig ist, dass Sie, wenn Sie erste Krankheitsanzeichen oder tierische Schädlinge an Ihrer Pflanze entdecken, diese zunächst einmal von Ihren anderen Pflanzen getrennt in einen separaten Raum stellen, um eine eventuelle Verbreitung des Schädlings auf andere Pflanzen zu verhindern.
Darauf wenden Sie sich zwecks einer gezielten Beratung und Bekämpfung des Schädlings an Ihre Blumenfachfrau/ Ihren Blumenfachmann.
Durch eine gezielte Schadbildbeschreibung wird man Ihnen die beste Behandlungsmethode empfehlen können.

Bakteriosen oder Virosen sind vom Laien äußerst schwer zu erkennen, da oftmals zunächst von Blattverfärbungen / -sprenkelungen und Wachstumsstörungen  ausgegangen wird. Die Behandlungsmöglichkeiten sind sehr gering – meistens ist nur die Vernichtung der Pflanze möglich, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Einkauf und Transport :
Kaufen Sie Ihre Pflanzen nach Möglichkeit im Blumenfachgeschäft, wo Sie eine fachgerechte Beratung zum Umgang und zur Pflege Ihrer Pflanze bekommen.

Hilfreich ist es für den Pflanzenfreund, wenn er den botanischen Namen seiner Pflanzen ( er besteht aus dem Gattungsnamen ( z.B. Ficus ) und dem Artnamen ( z.B benjamina ) kennt.
Sollten einmal Fragen zur Pflanze auftauchen, ist durch den botanischen Namen gewährleistet, dass über ein und dieselbe Pflanze gesprochen wird, was bei der Vielzahl an deutschen Bezeichnungen für eine Pflanze nicht immer der Fall ist.

Vermeiden Sie, insbesondere bei Grünpflanzen, bei Temperaturen unter +10° C, längere Transporte durch die kalte Luft.
Wenn Sie sich im Winter eine neue Pflanze kaufen,  lassen sie sich diese gut und kältegeschützt einpacken. Kaufen Sie keine Grünpflanzen oder wärmeliebenden Blühpflanzen wie z.B. Weihnachtssterne ( Botanischer Name: Euphorbia pulcherrima ), die bei Temperaturen unter + 10° C oder kälter im Freien  verkauft werden. Der Blattfall im warmen Wohnzimmer ist garantiert.

Meiden Sie in Folientüten angebotene Pflanzen .
Die Folienverpackung ist ein Transportschutz, der vom Verkäufer umgehend nach Erhalt und vor dem Verkauf der Pflanze entfernt werden sollte.
Durch schwankende Temperaturen beim Transport vom Gärtner zum Verkäufer kann sich in der Folienverpackung / Folientüte Schwitzwasser bilden, welches, wird die Folie nicht umgehend entfernt und die Feuchtigkeit von Blättern und Blüten abtrocknen kann, zu Fäulnis führen  und die Qualität und Haltbarkeit deutlich mindern kann.
Gerade bunt bedruckte Folienverpackungen lenken oftmals sehr gut vom wirklichen Zustand und der Qualität der eingetüteten Pflanze ab – beim Auspacken entpuppt sich manches so neue Modell als Oldtimer oder was Ihnen in der Tüte noch als Ganzes erschien, fällt Ihnen in Einzelteilen entgegen.

Schauen Sie sich die Pflanze und deren Zustand vor dem Kauf genau an – steht die Pflanze auch beim Verkäufer Ihren Bedürfnissen entsprechend oder steht sie gedrängt auf einem Rollwagen im Freien oder in ein dunkles Regal gezwängt ?

Pflanze ist nicht gleich Pflanze – gute Qualität und eine qualifizierte Beratung durch Ihr Blumenfachgeschäft haben ihren Preis; dafür ist Ihnen eine lange Freude an Ihrer Pflanze gesichert, als bei so manchem „Sonderangebot“ oder „Schnäppchenkauf“ !